Trainieren Sie mit Ihrer Nase

Wählen Sie ein Fläschchen zufällig aus, ohne den Namen des Aromas zu lesen. Riechen Sie am Fläschchen oder am Verschluss. Sie nehmen einen Duft wahr, aber erkennen Sie ihn auch? So einfach ist es nicht! Lassen Sie die Bilder und Erinnerungen aufsteigen, die Ihnen beim Riechen durch den Kopf gehen – sie sind mal älter, mal jünger, oft emotional aufgeladen.

Wenn Sie das Aroma nicht benennen können (obwohl Ihnen das Wort schon auf der Zunge liegt!), versuchen Sie herauszufinden, zu welcher Familie es gehört: fruchtig, blumig, pflanzlich, holzig, würzig, animalisch oder geröstet? Diese persönliche Suche lässt sich auch gemeinsam mit anderen durchführen. Der Austausch über Geruchswahrnehmungen ist emotional und weckt ein geteiltes, spielerisches Vergnügen. Indem man einander zuhört, findet man oft die richtige Antwort. Doch Vorsicht – lassen Sie sich nicht zu sehr beeinflussen!

Schauen Sie anschließend die Nummer des Fläschchens nach und vergleichen Sie sie mit der Antwortliste. Sobald der Name des Dufts genannt ist, ist alles klar! Nehmen Sie dann ein neues Fläschchen. Wiederholen Sie dieses Training regelmäßig, jeweils mit etwa zehn Düften pro Sitzung, einschließlich jener, die Sie zuvor nicht erkannt haben.

Nach nur wenigen Wochen werden Sie diese Aromen sicher identifizieren – und vor allem benennen können. Sie sind wertvolle Hinweise auf die Kaffees, die Sie verkosten.

Weitere Informationen, Tipps und Verkostungsanweisungen finden Sie in den Büchern von Le Nez du Café. In der Version mit 60 Aromen bietet ein ausführlicher Beileger Übungen und Spiele, die Sie allein oder in der Gruppe durchführen können.

Stellen Sie sich der Herausforderung – wie ein Profi

Seit Anfang der 2000er Jahre werden die Aromen von Le Nez du Café in der professionellen Sensorikschulung eingesetzt, um die Geruchswahrnehmung gezielt zu trainieren. So zum Beispiel im Modul „Flavours and Aromas“ der Specialty Coffee Association (SCA) oder beim Q Grader-Diplom – heute miteinander verknüpft.

Hier einige Übungstypen, wie sie in der Ausbildung vorkommen:

  • Frage 1 : Sie haben drei Kaffees derselben Herkunft und Sorte vor sich – aber mit völlig unterschiedlichen Aufbereitungsverfahren. Können Sie erkennen, welcher natürlich getrocknet, „honey processed“ oder gewaschen wurde? Zusatzfrage: Ein Kaffee zeigt eine dominante Note von roten Früchten und eine klare, aber nicht stechende Säure. Wurde er gewaschen oder nicht?
  • Frage 2 : Vor Ihnen stehen vier Aromen, die jeweils auf eine bestimmte Säure verweisen. Können Sie Apfelsäure, Zitronensäure, Milchsäure und Weinsäure den folgenden Düften zuordnen: Zitrone, Wein, Pfirsich und Apfel?
  • Frage 3 : Sie haben bei Ihrem Lieblingsröster drei Kaffees unterschiedlicher Herkunft gekauft. Versuchen Sie mithilfe von Le Nez du Café, jedem Kaffee die passenden Aromen zuzuordnen – durch Riechen und Verkosten bei fallender Temperatur: 70 °C, 55 °C und 40 °C.
  • Frage 4 : Lassen Sie einen Kaffee in verschiedenen Röstgraden zubereiten. Können Sie die helle, die mittlere („robe de bure“) und die dunkle italienische Röstung ihren typischen Aromen und Geschmacksprofilen zuordnen?

Probieren Sie, diese Übungen mit Kaffees unterschiedlicher Herkunft, Aufbereitungsmethoden und Röstereien durchzuführen. Das sensorische Spielfeld ist nahezu unendlich!